Wirkungen beim Menschen
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Allgemeine Angaben Allgemeine Wirkungscharakteristik Benzol ist der einfachste aromatische Kohlenwasserstoff und besitzt einen charakteristischen aromatischen Geruch. Er eignet sich als Lösemittel für ein breites Spektrum von Substanzen. Unter Normalbedingungen ist Benzol farblos, flüssig, chemisch stabil, leicht entzündlich, in Wasser nur schwach löslich, leichter als Wasser und leicht flüchtig [A - 10 / GESTIS / 2011; C - 7 / Wichmann / 2023].
Als einer der wichtigsten Grundstoffe für die Produktion organischer Chemikalien besitzt Benzol eine besondere Bedeutung in der chemischen Industrie. Zudem spielt Benzol als Bestandteil von Kraftstoffen und als Verbrennungsprodukt anderer organischer Substanzen (z.B. Cyclohexan) vor allem im Kfz-Verkehr und bei der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen eine wichtige Rolle. Auch Tabakrauch enthält Benzol (siehe auch NIS-EXPO) [A - 10 / GESTIS / 2011; C - 7 / Wichmann / 2023].
Benzol wird bei dauerhafter Inhalation zu ca. 50 %, bei oraler Zufuhr wahrscheinlich vollständig und bei Hautkontakt nur in geringem Ausmaß resorbiert. Es verteilt sich im gesamten Organismus und reichert sich in den fetthaltigen Organen an. Retiniertes Benzol wird zu einem sehr variablen Anteil (abhängig von Belastungshöhe und individuellen Gegebenheiten) unverändert über die Atmung und in geringen Mengen über den Urin eliminiert. Der andere Teil wird oxidativ metabolisiert, wobei zunächst Benzolepoxid und aus diesem neben mehreren anderen Metaboliten Chinone und Semichinone entstehen, die nach der derzeitig überwiegend vertretenen Anschauung als Kanzerogene angesehen werden. Als finale Metabolite werden hauptsächlich konjugierte Phenole sowie in geringeren Mengen S-Phenylmerkaptursäure und trans,trans-Muconsäure mit dem Urin ausgeschieden [C - 7 / Wichmann / 2023].
Akute Toxizität: Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (ZNS), in schweren Fällen Bewusstlosigkeit und Tod infolge Atemlähmung; außerdem plötzliche Todesfälle nach kurzer Phase von Hyperaktivität, vermutlich durch Herzstillstand [C - 150 EHC / 1993; C - 136 / ATSDR / 2007; D - 238 / Woitowitz / 2003].
Chronische Toxizität: Knochenmarksschädigungen bis hin zu aplastischer Anämie (verminderte Zellbildung im Knochenmark), Beeinträchtigungen des Immunsystems, Blutbildveränderungen, genotoxische Wirkungen (Chromosomenschäden). Benzol zählt zu den erwiesenermaßen für den Menschen Krebs erzeugenden Stoffen; epidemiologische Studien erbrachten eindeutige Zusammenhänge zwischen beruflicher Benzolexposition und dem Auftreten von Leukämien und Lymphomen. Im Tierversuch führt Benzol auch zur Entstehung von Tumoren in anderen Geweben und Organen. Der Krebs erzeugenden Wirkung gehört das Hauptaugenmerk bei der Bewertung der Exposition des Menschen durch Umweltbelastungen mit Benzol [C - 150 EHC / 1993; C - 136 / ATSDR / 2007; D - 238 / Woitowitz / 2003].
Benzol ist als krebserzeugender Gefahrstoff (CLP-Verordnung: Kategorie 1A) und als eindeutig krebserzeugender Arbeitsstoff (Kategorie 1) ausgewiesen. Unit-Risk-Schätzungen bewerten das Krebsrisiko mit 2,8 × 10-6 bis 30 × 10-6 bei lebenslanger Exposition gegenüber 1 µg/m³ Benzol. In der Bundesrepublik Deutschland wird von einem mittleren Unit Risk von 9 × 10-6 ausgegangen. Insbesondere aufgrund der Freisetzung in unmittelbarer Nähe des Menschen in relevanten Expositionskonzentrationen muss Benzol dabei weiterhin als besonders regulierungsbedürftig eingestuft werden [C - 7 / Wichmann / 2023].
Aufnahmewege Aufnahmewege siehe "NIS-EXPO“
Toxikokinetik Aufnahme Inhalativ: In Humanstudien und im Tierversuch erfolgt nach Inhalation eine hohe Resorption. Bei Beginn einer Exposition werden zunächst ca. 80 % des inhalierten Benzols resorbiert, nach ca. 15 min. sinkt die Resorptionsrate kontinuierlich ab, bis schließlich ein konstanter Wert von ca. 40-50 % erreicht wird [C - 7 / Wichmann / 2023]. In Humanstudien wurden nach mehrstündiger Exposition gegenüber 163 mg/m³ bis 326 mg/m³ etwa 50 % aufgenommen; nach einer vierstündigen Exposition gegenüber 170 mg/m³ bis 202 mg/m³ wurden etwa 30 % retiniert, wobei die Retention nach 2 Stunden ein konstantes Niveau erreichte [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993]. Inhalative Aufnahmeraten bei Frauen können bis zu doppelt so hoch sein wie bei Männern [D - 1334 / AIR / 2020].
Im Tierversuch (Ratten, Mäuse) zeigte sich, dass die Aufnahme von Benzol über die Lunge mit steigender Benzolkonzentration in der Luft sinkt (50 % bei 32 mg/m³, 10 % bei 3.200 mg/m³, Befunde bei Mäusen) [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993].
Oral: Zur oralen Resorption sind keine quantitativen Angaben verfügbar. Die akute Vergiftungssymptomatik belegt eine erhebliche und rasche Absorption aus dem Magen-Darm-Trakt. Im Allgemeinen wird bei Zufuhrberechnungen eine 100 %ige Resorption über diesen Aufnahmepfad angenommen [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993; C - 7 / Wichmann / 2023].
Dermal: Es wurde abgeschätzt, dass bei luftbürtiger Belastung des Menschen die Aufnahme durch die Haut mit bis zu 4 % der inhalativ aufgenommenen Menge in der Regel vernachlässigbar gering ist [C - 250 / AGS / 2012; D - 1334 / AIR / 2020]. Nach nicht okklusiver dermaler Exposition wird flüssiges Benzol (aufgrund der hohen Flüchtigkeit) zu weniger als 1 % durch die Haut aufgenommen [C - 250 / AGS / 2012]. Beim Menschen werden hierzu experimentell ermittelte Aufnahmeraten zwischen 0,7 % und 0,13 % berichtet [C - 136 / ATSDR / 2015, S. 13; C - 150 / EHC / 1993; C - 7 / Wichmann / 2023].
Verteilung (Human- und tierexperimentelle Daten) Benzol verteilt sich in alle Organe. Die Konzentration in den Organen ist abhängig von Durchblutung und Fettgehalt. Anfänglich steigt der Benzol-Gehalt in den am stärksten durchbluteten Organen an (Gehirn, Leber, Niere, Herz und endokrine Drüsen), dann erfolgt eine Umverteilung in Abhängigkeit vom Fettgehalt der Gewebe in andere, weniger gut durchblutete Organe wie das Fettgewebe und das Knochenmark. Zuletzt stellt sich in den avaskulären Geweben (Knochen, Zähne, Bänder, Sehnen) ein Gleichgewicht ein. Bei abgeschlossener Umverteilung befinden sich ungefähr 55 % der retinierten Benzol-Menge im Fettgewebe, 15 % im Knochengewebe und 6 % im zirkulierenden Blut des Gesamtorganismus [C - 7 / Wichmann / 2023].
Benzol passiert die Plazentaschranke und ist im Nabelschnurblut in ebenso hoher oder höherer Konzentration als im mütterlichen Blut nachweisbar [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993]
Metabolismus Die Metabolisierung von Benzol ist beim Menschen und bei Versuchstieren qualitativ ähnlich. Aufgenommenes Benzol wird in der Regel zum größten Teil verstoffwechselt. Die Metabolisierung ist äußerst komplex. Sie erfolgt im Wesentlichen in der Leber, aber auch in anderen Organen und Geweben, darunter dem Knochenmark. Außerdem können in der Leber gebildete Stoffwechselprodukte in anderen Organen weiter zu toxischen reaktiven Metaboliten umgesetzt werden. Quantitativ am bedeutsamsten ist die Oxidation über Cytochrom-P450-abhängige mischfunktionelle Oxidasen (vor allem CYP 2E1) zu hoch reaktivem Benzolepoxid, das weiter zu Phenol (Monohydroxybenzol) sowie Di- und Trihydroxybenzolen und den entsprechenden Chinonen umgewandelt wird. Die Hydroxybenzole werden anschließend sulfatiert und glucuronidiert. Als weitere Reaktionswege kann eine Umsetzung des Epoxids mit Glutathion zu S-Phenylmerkaptursäure erfolgen oder eine Reaktion des Epoxids unter Öffnung des Benzolrings und Bildung von trans,trans-Muconaldehyd und t,t-Muconsäure (trans,trans-Muconsäure). Bei niedriger Exposition ist die Bildung von t,t-Muconsäure und Hydrochinon sowie deren Folgeprodukte prozentual höher als bei stärkerer Exposition [C - 250 / AGS / 2012, S. 3]. Über mehrere Stoffwechselwege (z.T. unter Beteiligung weiterer Enzymsysteme) entstehen auch Metaboliten, die mit Proteinen sowie mit den Basen von DNA und RNA Addukte bilden [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993; D - 1334 / AIR / 2020, C - 7 / Wichmann / 2023].
Der Hauptmetabolit des Benzols ist im menschlichen wie auch im tierischen Organismus das Phenol. Ungefähr 20-50 % des aufgenommenen Benzols werden vor allem als Phenolsulfat und nur in geringen Mengen als Phenolglucuronid eliminiert. Weniger als 10 % des resorbierten Benzols werden als Hydrochinon, Brenzcatechin, Hydroxyhydrochinon, Mucon- und Phenylmercaptursäure bzw. deren Konjugate ausgeschieden. Die Metabolisierung von Benzol kann durch Substanzen wie z. B. Phenobarbital stimuliert, aber auch kompetitiv beispielsweise durch Toluol und Alkohol gehemmt werden [C - 7 / Wichmann / 2023].
Ausscheidung (Human- und tierexperimentelle Daten) Unverändertes Benzol wird größtenteils über die Lunge abgeatmet und zu einem geringen Teil über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden. Zunächst erfolgt dabei die Elimination aus den gut durchbluteten Organen und dem Blut (Minuten bis wenige Stunden), danach aus weniger gut durchbluteten Geweben, wie z.B. Muskel und Haut und abschließend aus dem Fettgewebe (vermutlich innerhalb von max. 30 Stunden). Hinweise auf biliäre Ausscheidung beim Menschen sind nicht bekannt. Insbesondere bei niedriger Exposition erfolgt die Ausscheidung unabhängig vom Aufnahmepfad überwiegend in metabolisierter Form. Die gebildeten Metaboliten sind wasserlöslich und werden über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden. Mit zunehmender Benzolbelastung steigt die Abatmung von nicht metabolisierter Muttersubstanz (zwischen 12 % und 70 % der resorbierten Dosis). Die Halbwertszeiten für die Elimination von Benzol und seinen Metaboliten liegen im Bereich von einigen Stunden; eine längerfristige Akkumulation erfolgt nicht [C - 136 / ATSDR / 2007; C - 150 / EHC / 1993; C - 250 / AGS / 2012; C - 7 / Wichmann / 2023].
Human-Biomonitoring Human-Biomonitoring siehe „ NIS-EXPO“
Wirkungsmechanismus Nach wie vor sind Wissenslücken angesichts des komplexen Wirkungsmechanismus von Benzol vorhanden. Verschiedene wissenschaftliche Organisationen haben eine Zusammenschau des bisherigen Kenntnisstandes hierzu veröffentlicht: IARC (International Ageny for Research on Cancer) der WHO (World Health Organisatin) [C - 6 / IARC / 2012, 2015, 2018] ECHA (European Chemicals Agency) [C - 527 / ECHA, RAC / 2018a] ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) [C - 136 / ATSDR / 2007, 2015, 2024] AGS (Ausschuss für Gefahrstoffe) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin [C - 250 / AGS / 2012]
Akute Toxizität: Die Akute Toxizität zeichnet sich durch eine unspezifische („narkotische“) Wirkung von Benzol auf das ZNS aus. Der Effekt korreliert vermutlich mit dem Gehalt von Benzol im Fettanteil des Gehirns [C - 4 / DFG / 1992; C - 137 / AEGLs / 2009].
Chronische Toxizität, Genotoxizität, Kanzerogenität: Zur Entfaltung dieser Wirkungen muss Benzol metabolisch aktiviert werden. Es ist davon auszugehen, dass mehrere Metabolite beteiligt sind, die sich in ihren Wirkungen gegenseitig beeinflussen und z.T. verstärken. Möglicherweise trägt auch die Muttersubstanz Benzol selbst über eine Beeinträchtigung zellulärer Regulationsmechanismen im Knochenmark zur Wirkung bei. Ob die knochenmarkschädigende und die kanzerogene Wirkung von Benzol auf einem gemeinsamen Mechanismus beruht, ist nicht belegt [D - 238 / Woitowitz / 2003; B - 9 / IRIS / 2002; C - 137 / AEGLs / 2009].
Der Mechanismus der benzolinduzierten Hämatotoxizität ist weiterhin Gegenstand der Forschung. Die hämatotoxische Wirkung wird durch eine Reihe von Metaboliten, die überwiegend in der Leber gebildet und ins Knochenmark transportiert werden, vermittelt. Es werden verschiedene Mechanismen diskutiert, über die die Benzolmetabolite ihre toxische Wirkung ausüben. Dazu gehörten eine Abnahme der Zellen im Knochenmark, Inhibition der Erythropoese, Inhibition der Spindelbildung, Inhibition der DNA-Polymerase, Inhibition der Topoisomerase II, Veränderung der Cytokin-Produktion und Bildung von DNA-Addukten [C - 137 / AEGLs / 2009].
Die DFG gibt als wichtigste Wirkung an, dass Benzol-Metabolite mit Proteinen der Mikrotubuli reagieren, die Aggregation der Mikrotubuli stören und dadurch eine Proliferationshemmung der Stammzellen verursachen [C - 4 / DFG / 1992; A - 10 / Gestis / 2011].
Von der ECHA wird als Mechanismus der hämatotoxischen Effekte die Bildung von freien Radikalen durch verschiedene Metabolite (z. B. das 1,2-Benzochinon) angesehen [D - 1334 / AIR / 2020].
Der Mechanismus der krebserzeugenden Wirkung ist nicht geklärt. Nach heutiger Kenntnis werden die Hemmung der Topoisomerase II durch Benzochinon-Radikale und die genotoxische Wirkung reaktiver Sauerstoffspezies (Radikale) als die wichtigsten Mechanismen angesehen. Hinzu kommen insbesondere immunotoxische Wirkungen. Bei der Bildung entsprechend reaktiver Intermediate kommt der Myeloperoxidase und den Prostaglandin-H-Synthasen besondere Bedeutung zu [D - 987 / Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“ / 2007; A - 10 / GESTIS / 2011, D - 1334 / AIR / 2020].
Risikogruppen Die individuelle Gefährdung wird nachweislich durch Enzympolymorphismen der beteiligten Enzyme im Benzol-Metabolismus (vor allem der Chinon-Oxidoreduktase, aber auch der Myeloperoxidase und des CYP2 E1) beeinflusst [D - 987 / Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“ / 2007].
Für die Entstehung der letztendlich krebserzeugenden Radikale im Rahmen des Benzol-Metabolismus wird dem Enzym Myeloperoxidase (MPO) eine wesentliche Rolle zugeschrieben. Gegenspieler der Myeloperoxidase im Benzolstoffwechsel ist die Chinon-Oxidoreduktase (NQ01). In Mitteleuropa besitzen etwa 4 % der Bevölkerung genetisch keine Aktivität dieses entgiftenden Enzyms und haben aufgrund dessen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Benzol [D - 986 / BMAS / 2009].
In Untersuchungen an benzolexponierten Arbeitern hatten Personen, die eine hohe CYP2E1-Aktivität aufwiesen und zugleich homozygote Träger des inaktiven Allels der Chinon-Oxidoreduktase waren, ein ca. achtfach höheres Risiko für eine maligne hämatologische Erkrankung. Für weiterführende Aussagen sind weitere Untersuchungen erforderlich [D - 237 / Schulz / 2002].
Alkolholgenuss in Zusammenhang mit einer Benzolexposition bewirkte verstärkte neuro- und hämatotoxische Effekte bei Berufstätigen [C - 73 / Eikmann / 2005].
Kinder besitzen möglicherweise für die hämatotoxische und leukämieinduzierende Wirkung von Benzol eine höhere Empfindlichkeit [C - 73 / Eikmann / 2005; D - 987 / Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“ / 2007].
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Wirkungen bei einmaliger / akuter Exposition Wirkungen nach Haut- und Augenkontakt Dermal: Es sind keine akuten Vergiftungen bekannt [C - 150 / EHC / 1993]
Symptome nach Hautkontamination: Nach Einwirkung hoher Konzentrationen an Benzoldampf liegt ein Fallbericht über Erythema und Blasenbildung auf der Haut vor. Dabei handelte es sich vermutlich um heiße Dämpfe. Nach dem EU-RAR (Risk Assessment Report) sind Verbraucher solchen Konzentrationen nicht ausgesetzt [C - 150 / EHC / 1993; C -133 / RAR / 2008].
Symptome nach Augenkontamination: Hohe Konzentration an Benzoldampf reizen die Augen [C - 150 / EHC / 1993; C -133 / RAR / 2008].
Es liegen keine Hinweise auf Sensibilisierung der Haut oder der Atemwege vor [C - 150 / EHC / 1993; C -133 / RAR / 2008].
Wirkungen nach Inhalation Es sind zahlreiche Todesfälle nach Unfällen oder missbräuchlicher Verwendung („Schnüffeln“) bekannt. Die Höhe und Dauer der Exposition in diesen Fällen ist nicht bekannt. Die geschätzte letal wirkende Konzentration beträgt 20.000 ppm (64.000 mg/m³) bei Einwirkung über 5-10 Minuten [C - 150 / EHC / 1993; C - 7 / Wichmann / 2023].
Akute Intoxikationen sind durch das Auftreten einer Reihe schwerer, im Allgemeinen reversibler Symptome charakterisiert [C - 7 / Wichmann / 2023].
Zentrales Nervensystem (ZNS): narkotische Wirkung mit Kopfschmerzen, Sehstörungen bis hin zu vorübergehender Erblindung, Mattigkeit, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Zittern der Extremitäten und tonisch-klonische Krämpfe, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Tod infolge Atemlähmung.
Abschätzungen von Effektkonzentrationen und Einwirkungszeiten beim Menschen: Letal: 20.000 ppm (64.000 mg/m³), 5-10 Minuten; „Lebensgefahr“: 7.500 ppm (24.000-25.000 mg/m³), >30Minuten; „Ernste Symptomatik“: 1.500 ppm (4.800 mg/m³), 60 Minuten; „Bewusstlosigkeit“: 1.000 ppm (3.200 mg/ m³), 30-60 Minuten; „Vergiftungserscheinungen“: 500 ppm (1.600 mg/m³), 60 Minuten; Kopfschmerzen, Schwäche: 50-150 ppm (160-480 mg/m³), 5 Stunden.
Herz-Kreislauf: Beschleunigter Puls, absolute Arrhythmien; mehrere Einzelfallberichte von plötzlichem Tod vermutlich infolge Herzstillstand nach vorausgegangener Hyperaktivität und Euphorie bei missbräuchlicher Verwendung („Schnüffeln“).
[C - 150 / EHC / 1993; C - 137 / AEGLs /2009; C - 7 / Wichmann / 2023]
Insgesamt wurden akute Effekte auf das Nervensystem, die Leber oder Niere in der Vergangenheit nur bei sehr hohen Benzol-Konzentrationen oberhalb von 100 mg/m³ beobachtet [D - 1334 / AIR / 2020].
Wirkungen nach oraler Aufnahme Als letale orale Dosis werden 10 ml bzw. 8,8 g angesehen [C - 150 / EHC / 1993]. Nach anderen Schätzungen beträgt die letale orale Dosis 125-176 mg/kg [B - 4 / CHEMINFO / 2009].
Symptome nach akuter oraler Exposition sind unsicherer Gang, Übelkeit, Erbrechen, flacher und schneller Puls, Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Delirium, Pneumonitis, ZNS-Depression und Kollaps [C - 150 / EHC / 1993].
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Wirkungen bei wiederholter / chronischer Exposition Organschäden und -funktionsstörungen Chronische Benzolvergiftungen beim Menschen äußern sich in einer Reihe unspezifischer Symptome wie Müdigkeit, Schwäche und Schlaflosigkeit, in schwereren Fällen auch plötzlich auftretenden Schleimhautblutungen. Diese Erscheinungsbilder sind die Folge der Schädigung der blutbildenden Zellen des Knochenmarks. Bei chronischer Benzolvergiftung kommt es - zuweilen nach einer anfänglichen krankhaften Steigerung der Aktivität - zu einer fortschreitenden Minderung aller Knochenmarksfunktionen mit entsprechenden Veränderungen im Blutbild. Durch die Schädigung der Stammzellen im Knochenmark, aus denen die Blutplättchen, die roten und die weißen Blutkörperchen hervorgehen, nimmt die Zahl roter und weißer Blutkörperchen sowie der Blutplättchen im Blut ab; dabei können alle drei Reihen gleich oder unterschiedlich stark betroffen sein. Die genannten Wirkungen sind in einer großen Zahl von Studien am Menschen belegt. Es gibt jedoch deutlich weniger Untersuchungen, in denen die Höhe der Belastung und Konzentrations-Wirkungs-Beziehungen hinreichend verlässlich ermittelt werden konnten [C - 7 / Wichmann / 2023; B - 9 / IRIS / 2002].
In zahlreichen Studien an Beschäftigten mit Expositionen oberhalb von 33 mg Benzol/m³ nahm die Anzahl der roten Blutkörperchen (Anämie), der Leukozyten (Leukozytopenie) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) ab [D - 1334 / AIR / 2020]. In einer Untersuchung an Arbeitern in China, die bei der Herstellung von Klebeband, in der Gummiverarbeitung oder durch Farben gegenüber Benzol exponiert worden waren, fanden sich dosisabhängig Veränderungen im Blutbild. Als empfindlichster Parameter erwies sich die Lymphozytenzahl im Blut, die noch in der am geringsten belasteten Gruppe (8-Stunden-Mittel durchschnittlich 7,6 ppm (24 mg/m³)) signifikant vermindert war (LOAEC). [C - 7 / Wichmann / 2023; B - 9 / IRIS / 2002]
In anderen Studien wurden hämatotoxische relevante Effekte bei Benzolexpositionen unterhalb 1 ppm beobachtet. Diese weisen jedoch zum Teil Schwächen bei der Expositionsbestimmung auf. Die Benchmarkdosis (BMD25sd, 25 % der Standardabweichung des mittleren Kontrollwertes) wurde mit 0,42 ppm (1,37 mg/m³) als maßgeblicher Eckpunkt für die Bewertung nichtkanzerogener Wirkungen von Benzol angegeben [C - 250 / AGS / 2012; C - 136 / ATSDR / 2007].
In der zugrundeliegenden Studie an 250 benzolexponierten Arbeitern in der Schuhindustrie in China (durchschnittliche Exposition von 6,1 Jahren) sowie 140 angepassten Kontrollen wurde eine signifikante Reduktion von Leukozyten, Thrombozyten und Untergruppen von Lymphozyten bereits in der niedrigsten Expositionskategorie von 0,57 ± 0,24 ppm festgestellt [D - 1335 / Lan et al. / 2004].
Die US-amerikanische ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) hat anhand der entsprechenden Studie ein sogenanntes minimal risk level (MRL) für adverse nicht kanzerogene Effekte nach Inhalation abgeleitet [C - 136 / ATSDR / 2024, Appendix A S. A8ff]. Es wurde ein Langzeitrichtwert (Exposition > 1 Jahr) von 0,003 ppm (0,01 mg/m³) berechnet, ausgehend von einer BMCL25sd (untere Grenze 95% Konfidenzinterwall der BMD) von 0,10 ppm unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors für Intraspeziesvariationen (10) und Anpassung an eine kontinuierliche Exposition (8 Stunden/24 Stunden) x (6 Tage/7 Tage).
Nach Überprüfung des Berechnungsansatzes wurde der Langzeit-MRL (inhalativ) 2024 auf Grundlage derselben Studie auf 0,002 ppm (0,006 mg/m³) korrigiert, unter Verwendung des LOAEL von 0,57 ppm (bzw. 0,16 ppm für kontinuierliche Exposition) anstelle der BMD und Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors von insgesamt 100 (Intraspeziesvariationen (10) und Verwendung eines LOAEL (10)) [C - 136 / ATSDR / 2024, Appendix A S. A11ff].
Darüber hinaus wurde ausgehend vom Langzeit-MRL für Inhalation ein vorläufiger Langzeit-MRL für orale Exposition (hämatologischer Wirkungen beim Menschen) von 0,0003 mg/kg/Tag abgeleitet, unter Verwendung einer Pfad-zu-Pfad-Extrapolation auf Grundlage der gleichen Inhalationsstudie [C - 136 / ATSDR / 2024, Appendix A S. A23ff].
Nach Einschätzung des AGS (Ausschuss für Gefahrstoffe) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kann auf Grundlage der verfügbaren Daten kein eindeutiger NOAEL für hämatotoxische Effekte angegeben werden. Auf Basis tierexperimenteller Werte wäre ein NOAEL von etwa 0,3 ppm abzuleiten. Es liegen jedoch relevante Unsicherheiten bei der quantitativen Übertragung von tierexperimentellen Daten bei Benzol auf den Menschen vor, so dass von einer formalen Übernahme des so abgeschätzten NOAEL für den Menschen Abstand genommen wird. Es ist davon auszugehen, dass mit einer Beschränkung der Exposition gegenüber Benzol ausgehend von der krebserzeugenden Wirkung in hinreichendem Maße auch den Hinweisen auf nichtkanzerogene Wirkungen Rechnung getragen wird [C - 250 / AGS / 2012, S. 34ff].
Das RAC (Committee for Risk Assessment) der ECHA (European Chemicals Agency) beurteilt die Studien mit Effektkonzentrationen aufgrund von Unsicherheiten durch die Expositionsberechnung als ungeeignet und leitet unter Einbeziehung weiterer Langzeitstudienstudien ausgehend von einem LOAEC von 2 ppm (6,5 mg/m³) einen Arbeitsplatzgrenzwert (NAEC) für Hämatotoxizität von 0,67 ppm (2,2 mg/m³) ab unter Berücksichtigung folgender Sicherheitsfaktoren: Intraspeziesfaktor: 1 (hohe Anzahl untersuchter Beschäftigter, Polymorphismen eingeschlossen) Expositionsdauer: 1 (Langzeitstudie) LOAEC zu NOAEC: 3 (Geringfügigkeit beobachteter Effekte) [C - 527 / ECHA, RAC / 2018a, S. 136; D - 1334 / AIR / 2020]
Umfangreiche Aufstellungen und Bewertungen der zur Verfügung stehenden Untersuchungen insbesondere zu hämatotoxischen Wirkungen von Benzol finden sich unter anderem bei folgenden Organisationen: IARC (International Ageny for Research on Cancer) der WHO (World Health Organisatin) [C - 6 / IARC / 2012, 2015, 2018] ECHA (European Chemicals Agency) [C - 527 / ECHA, RAC / 2018a] ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) [C - 136 / ATSDR / 2007, 2015, 2024] AGS (Ausschuss für Gefahrstoffe) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin [C - 250 / AGS / 2012]
Krebserzeugende Wirkungen Benzol ist in Deutschland und in vielen Industrienationen als Humankanzerogen eingestuft. In umfangreichen bevölkerungsbezogenen Studien wurde eine Assoziation zwischen Benzol und Leukämien, insbesondere akut myeloische Leukämie (AML), gesehen [D - 1334 / AIR / 2020]. Die ersten Beschreibungen über eine Leukämie auslösende Wirkung von Benzol reichen bis in die 20-iger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Bei beruflich überwiegend inhalativ, daneben auch dermal exponierten Personen wurden dosisabhängig vermehrt Leukämien (vor allem akute nicht-lymphozytäre, aber auch andere Formen) und Lymphome beobachtet. In der so genannten „Pliofilm-Kohorte“, die auch für quantitative Krebsrisikoabschätzungen herangezogen wird, war das Leukämierisiko in der am höchsten belasteten Gruppe um mehr als das 20-fache erhöht [D - 236 / Heinrich / 1999; B - 9 / IRIS / 2003; C - 154 / WHO, Air quality guidelines / 2000; C - 315 / Wahrendorf / 1990; C - 319 / LAI 1992].
Im Vergleich zu anderen Studien wiesen die Pliofilm-Arbeiter (Arbeiter, die zwischen 1940 und 1975 in drei Kautschukhydrochlorid-(Pliofilm-)Fabriken in Ohio, USA mindestens einen Tag lang Benzol ausgesetzt waren) weniger Koexpositionen gegenüber anderen potenziell krebserregenden Stoffen auf und waren einer größeren Spannweite von (kumulativen) Benzolexpositionen ausgesetzt. Verfügbare Studien stützen sich zumeist auf verschiedene Untersuchungen an zwischen 748 und 1.291 Personen. Die gemeldeten Expositionswerte zu verschiedenen Zeitpunkten, an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Berufsbezeichnungen von 0 bis 640 ppm dienten dabei als Grundlage für Expositionsbewertungen und daraus resultierende Schätzungen kumulativer Expositionsniveaus [C - 136 / ATSDR / 2024, S. 98ff].
Insgesamt zeigen die Pliofilm-Studien einen positiven Zusammenhang zwischen der kumulativen Exposition gegenüber Benzol und einer erhöhten Sterblichkeit für alle Leukämien (kombiniert) und AML. Die größte Anfälligkeit wurde in den 10 Jahren nach der Exposition und bei Personen ≥45 Jahren beobachtet. Für das multiple Myelom oder NHL wurden keine konsistenten Zusammenhänge beobachtet [C - 136 / ATSDR / 2024, S. 103].
Zur Kanzerogenität beim Menschen nach oraler Aufnahme liegen keine Daten vor. Im Tierversuch erweist sich Benzol bei oraler Aufnahme als kanzerogen (siehe „NIS-TOX“). Zur kanzerogenen Wirkung nach dermaler Verabreichung liegen keine Daten vor.
Quantitative Krebsrisikoabschätzungen für lebenslange Exposition der Allgemeinbevölkerung („unit risk“): (2,2-7,8 x 10-6) / µg/m³ (US EPA 2003, IRIS) (6 x 10-6) / µg/m³ (WHO, 2000, 2010) (9,2 x 10-6) / µg/m³ (DKFZ / Wahrendorf, 1990) (9 x 10-6) / µg/m³ (LAI, 1992)
29 x 10-6 / µg/m³ (OEHHA, 2011)
Nach WHO (2010) entsprechen unter Verwendung des unit risk von 6 x 10-6/µg/m³ Krebsrisiken von 1 x 10-4, 1 x 10-5, 1 x 10-6 Konzentrationen von 17 µg/m³; 1,7 µg/m³ und 0,17 µg/m³.
[D - 236 / Heinrich / 1999; B - 9 / IRIS / 2003; C - 154 / WHO, Air quality guidelines / 2000; C - 242 / WHO Guidelines for indoor air quality / 2010; C - 315 / Wahrendorf / 1990; C - 319 / LAI / 1992; C - 529 / Cal EPA, OEHHA / 2011]
Anhand epidemiologischer Studien wurde mehrfach eine Schätzung der Beziehung zwischen Expositionsdosis und Leukämierisiko unter Hinweis auf die erheblichen Unsicherheiten der Datenerhebungen zu den Aufnahmemengen und den durchschnittlichen Benzolkonzentrationen vorgenommen, die bei den Kohorten zu einem erhöhten Leukämierisiko führten.
Nach der DFG wurde anhand epidemiologischer Studien ein zusätzliches Leukämierisiko von 44-152 bzw. 48-136 auf 1.000 Exponierte bei 10 ppm über 45 Jahre und ein Risiko von 5-15 pro 1.000 bei 1 ppm unter sonst gleichen Bedingungen abgeschätzt [C - 4 / DFG / 1992].
Nach dem LAI wird für die Sonderfallprüfung für Immissionen kanzerogener Stoffe für Benzol ein als hinzunehmend erachtetes Einzelstoffrisiko von 4,5 x 10-5 in Analogie zu dem in Nr. 4.2.1 TA Luft 2002 festgeschriebenen Immissionswert von 5 µg/m³ als Ausgangspunkt genommen [D - 869 / LAI / 2004].
Der AGS geht, da vermutlich mehrere Mechanismen bei der benzolverursachten Leukämieentstehung eine Rolle spielen, von einer möglichen Nichtlinearität bei Extrapolation in den Niedrigrisikobereich aus, wählt jedoch vorsorglich (angesichts des nicht völlig geklärten Wirkungsmechanismus von Benzol) ein lineares Risiko-Modell. In die Risikobetrachtung gingen 13 Arbeitsplatzstudien ein, aus denen sich eine mittlere Effektkonzentration von 582 ppm-Jahre für ein zusätzliches Leukämierisiko von 10 % (ED10) ergab. Dies entspricht bei 40 Arbeitsjahren einer mittleren Konzentration von 47 mg/m³. Für das Toleranzrisiko (4 × 10-3) und Akzeptanzrisiko (4 × 10-4) ergaben sich damit Konzentrationen von 1,9 bzw. 0,2 mg/m³ [C - 250 / AGS / 2012, S. 42 ff; D - 1334 / AIR / 2020].
Ausgehend vom Risikowert der AGS von 4 × 10-5 bei 0,02 mg/m³ berechnet der AIR (Ausschuss für Innenraumrichtwerte) des Umweltbundesamtes unter Berücksichtigung eines Faktors von 5,7 (Atemvolumen: 20 m³d-1 / 10 m³d-1 × 7d/5d × 52w/48w × 75a/40a) für die Umrechnung auf die Bedingungen einer lebenslangen Exposition der allgemeinen Bevölkerung ein Risiko von 1 × 10-6 bei ca. 0,0001 mg/m³= 0,1 µg/m³ [D - 1334 / AIR / 2020].
Nach Einschätzung des IARC werden die epidemiologischen Daten dahingehend bewertet, dass eine ausreichende Evidenz vorliegt, das Benzol beim Menschen die akute myeloische Leukämie (AML) bzw. akute nicht-lymphatische Leukämie (ANLL) bewirkt und dass eine begrenzte Evidenz für die akute lymphatische Leukämie (ALL), chronische lymphatische Leukämie (CLL), das Multiple Myelom (MM) und Non-Hodgkin Lymphom (NHL) vorliegt [C - 6 / IARC / 2012, 2018].
Grundsätzlich können durch eine berufliche Benzolexposition neben der toxischen Knochenmarksdepression alle malignen Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden und des lymphatischen Systems hervorgerufen werden. Durch eine Benzolexposition können folgende Krankheitsbilder verursacht werden: Toxische Knochenmarksdepression, Aplastische Anämie und Myelodysplatisches Syndrom, Leukämien, Non-Hodgkin-Lymphome und myeloproliferative Erkrankungen. Für einzelne Krankheitsbilder besteht der epidemiologische Nachweis einer Verdoppelung des Erkrankungsrisikos gegenüber der Allgemeinbevölkerung bei einer entsprechend hohen kumulativen beruflichen Benzolexposition. [D - 986 / BMAS / 2009].
Verdachtsmomente bestehen auch in Hinblick auf vermehrte Tumorbildung in anderen Organen, wie z.B. Lunge, Magen und Leber, wobei die Datenlage jedoch insgesamt als widersprüchlich eingeschätzt wird [C - 250 / AGS / 2012].
Umfangreiche Aufstellungen und Bewertungen der zur Verfügung stehenden Untersuchungen zur krebserzeugenden Wirkung von Benzol finden sich unter anderem bei folgenden Organisationen: IARC (International Ageny for Research on Cancer) der WHO (World Health Organisatin) [C - 6 / IARC / 2012, 2015, 2018] ECHA (European Chemicals Agency) [C - 527 / ECHA, RAC / 2018a] ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) [C - 136 / ATSDR / 2007, 2015, 2024] AGS (Ausschuss für Gefahrstoffe) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin [C - 250 / AGS / 2012]
Genotoxische Wirkungen In vitro Mutagenitätstests an Bakterien und Hefen ergaben mit und ohne metabolische Aktivierung überwiegend negative Ergebnisse. Die in vitro Untersuchungen an Human- und Säugerzellen zeigten widersprüchliche Ergebnisse von positiven und negativen Befunden. In vivo Studien an Nagetieren waren mit wenigen Ausnahmen durchgehend positiv in Hinsicht auf alle relevanten genotoxischen Endpunkte wie Mikrokernbildung, Chromosomenaberrationen, Aneuploidie, Schwesterchromatidaustausch, DNA-Strangbrüche und Genmutationen [D - 1334 / AIR / 2020].
Als wichtig für die Beurteilung des genotoxischen Potentials von Benzol werden zahlreiche Humanstudien angesehen. Bei beruflich exponierten Personen (u. a. Beschäftigte von Tankstellen, Raffinerien, Schuh- und Klebstofffabriken) wurden im Comet- Assay Chromosomenveränderungen in den Lymphozyten und in Zellen des Knochenmarks bei Expositionen zwischen 0,035 und 3,5 mg/ m³ beobachtet [C - 150 / EHC / 1993; C - 133 / RAR / 2008; D - 1334 / AIR / 2020].
Bezüglich Klastogenität und Aneugenität bewertet das RAC (Committee for Risk Assessment) der ECHA (European Chemicals Agency) die humanen Befunde in Abhängigkeit von der Konzentration und schätzt die beobachteten Effekte als maßgeblich für die Toxizität von Benzol ein. Dabei waren die Wirkungen in Studien mit Konzentrationen ab 3 mg/m³ eindeutig positiv, während die verfügbaren Studien mit niedrigerer Expositionshöhe insgesamt als im Ergebnis uneinheitlich und weniger belastbar beurteilt werden. Die belastbar eingestuften Studien im Niedrigdosisbereich (<0,1 ppm) waren hingegen durchgehend negativ [C - 527 / ECHA, RAC / 2018a, S. 9ff; D - 1334 / AIR / 2020].
Unter Verwendung eines LOAEC von 3,25 mg/m³ wurde vom RAC dementsprechend ein Arbeitsplatzgrenzwert (NAEC) für Chromosomenschädigung von 0,16 mg/m3 (0,05 ppm) vorgeschlagen unter Berücksichtigung folgender Sicherheitsfaktoren: Intraspeziesfaktor: 2 (hohe Anzahl untersuchter Beschäftigter) LOAEC-NAEC: 10 (Schwere des Effekts)
Nach Einschätzung der IARC gibt es insgesamt eine starke Evidenz, dass Benzol-Metabolite, einzeln oder in Kombination, zahlreiche genotoxische Wirkungen auf die pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen haben, die beim Menschen zu Veränderungen auf chromosomaler Ebene führen, die konsistent sind mit den Veränderungen, die in den Lymphozyten bei Arbeitern, die gegenüber Benzol exponiert waren, gefunden werden. [C - 6 / IARC / 2012]
Nach der Einstufung in die Kategorie 1B in der CLP-Verordnung Nr. 1272/2008 unter Berücksichtigung von Tierversuchsdaten, ist Benzol als erbgutschädigend für den Menschen anzusehen [A - 21 / ECHA / 2024]. Nach WHO (2011) ist Benzol ein genotoxisches Kanzerogen und ein Schwellenwert für die kanzerogenen Wirkungen kann nicht angegeben werden.
Zusätzlich zu genotoxischen Wirkungen wurden für Benzol auch epigenetische Veränderungen in Form von der DNA Methylierung, Histonmodifikationen und nicht-kodierenden RNAs beschrieben. Die Bedeutung dieser Befunde für die Benzol Toxizität ist derzeit für deren gesundheitliche Bewertung jedoch nicht ausreichend untersucht [D - 1334 / AIR / 2020].
Reproduktionstoxische Wirkungen Fortpflanzungsstörungen Aussagekräftige Studien zur Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit beim Menschen liegen nicht vor [C - 150 / EHC / 1993; D - 1334 / AIR / 2020].
Hinweise auf eine mögliche Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit ergeben sich unter anderem aus einer Untersuchung Benzol-exponierter Arbeiter (n=160) gruppiert nach Expositionsdauer (Gruppe 1: 0-5 Jahre, n=52; Gruppe 2: 5-10, n=73; Gruppe 3: 10-15 Jahre der Exposition, n=35), die im Abhängigkeit von der Expositionsdauer eine statistisch signifikante Abnahme der Gesamtspermienzahl und der Spermienmotilität, einen erhöhten Prozentsatz morphologisch abnormaler Spermien und eine verringerte DNA-Integrität) aufwiesen.
Insgesamt reicht die Evidenz für die Wirkung einer Benzolexposition auf die Fertilität von Frauen und Männern jedoch aufgrund von schlecht geplanten Studien, ungenau dokumentierten Expositionshöhen und von Mischexpositionen nicht aus, um einen kausalen Zusammenhang nachzuweisen [B - 4 / CHEMINFO / 2009; C - 133 / RAR / 2008; D - 1334 / AIR / 2020].
Entwicklungstoxizität Epidemiologische Studien, nach denen Benzol eine entwicklungstoxische Wirkung besitzt, haben wegen methodischer Begrenzungen eine beschränkte Aussagekraft. Es gibt daher keine ausreichenden Daten, um die entwicklungstoxische Wirkung beurteilen zu können [B - 4 / CHEMINFO / 2009; C - 133 / RAR / 2008; D - 1334 / AIR / 2020].
Eine erhöhte Anzahl von Spina bifida-Fällen (Neuralrohrschlussstörungen) korrelierten bei einer Auswertung des Geburtenregisters von Texas, USA, mit hoher (> 5 µg/m³) im Vergleich zu niedriger durchschnittlicher Benzolexposition. In Hinblick auf die Expositionserhebung sowie auf mögliche Störfaktoren wie Multivitaminpräparate und Folsäureexposition während der frühen Schwangerschaft weist die Studie jedoch erhebliche Unsicherheiten auf [C - 250 / AGS / 2012].
Tierexperimentell wurde bei verschiedenen Untersuchungen an Mäusen und Ratten keine reproduktionstoxischen Effekte bei Benzol-Konzentrationen unter 130 mg/m³ beobachtet [D - 1334 / AIR / 2020].
Immunotoxische Wirkungen Allergie / Pseudoallergie Es wird über Autoimmunität und erhöhte Allergiehäufigkeit bei gegenüber Benzol exponierten Arbeitern berichtet. Für die Allgemeinbevölkerung liegen keine Daten vor [C - 4 / DFG / 1992].
Weitere immunotoxische Effekte Die berufliche Benzol-Exposition hat immunsuppressive Auswirkungen. Es wird das humorale Immunsystem (vermittelt durch Antikörper im Blut) aber auch die zelluläre Immunität (vermittelt durch die B- und T-Lymphozyten) beeinträchtigt. Diese Effekte sind zumindest teilweise verursacht durch hämatopathologische Effekte nach einer Benzol-Exposition (Panzytopenia) [B - 4 / CHEMINFO / 2009].
Als Effekte einer immunologischen Wirkung wurden in mehreren Studien erhöhte IgM- und erniedrigte IgA- und IgG-Spiegel sowie Agglutininreaktionen mit Leukozyten festgestellt. Weitere beobachtete Effekte waren Abnahme der Leukozyten oder Lymphozyten, Veränderungen des Knochenmarks, Milzvergrößerungen und weitere Hinweise einer immunotoxischen Wirkung [C - 73 / Eikmann / 2005, C - 250 / AGS / 2012].
Von der ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) wurden immunologische Wirkungen als vermutliche Auswirkungen eine Benzolexposition auf die Gesundheit des Menschen eingestuft, wobei Benzol die Zahl der peripheren Lymphozyten durch die Störung der Hämopoese verringert, was zur Immunsuppression beiträgt. Studien an Labortieren haben gezeigt, dass die Exposition gegenüber Benzol die Immunreaktion auf Antigene, die Funktion der peripheren Lymphozyten und den Gehalt an von zirkulierenden Antikörpern verändern kann [C - 136 / ATSDR / 2024, S. 2].
Die IARC (International Agency for Research on Cancer) sieht trotz fehlender gezielter immunologischer Studien am Menschen deutliche Hinweise darauf, dass Benzol immunsuppressiv beim Menschen wirkt. Insbesondere viele Studien an exponierten Menschen mit Hämatotoxizität weisen von verringerten Leukozytenzahlen bei niedrigeren Expositionen bis hin zu aplastischer Anämie und Panzytopenie bei höheren Expositionen, insbesondere durch eine verringerte Anzahl und/oder Reifung von B-Lymphozyten und CD4+ T-Lymphozyten deutliche immuntoxische Effekte nach. Tierexperimentelle Studien haben zudem konsistente immunsuppressive Wirkungen in Tests für humorale und zellvermittelte Immunfunktionen sowie Hämatotoxizität gezeigt, die mit Studien an exponierten Menschen übereinstimmen [C - 6 / IARC / 2018, S. 295 f].
Die verfügbaren Humanstudien werden insgesamt nicht als geeignet eingeschätzt, um NOAECs oder LOAECs für immunologische Wirkungen von Benzol abzuleiten, insbesondere wegen erheblicher Unsicherheiten durch unzureichende Kontrollgruppen. Grundsätzlich werden die Effekte auf das Immunsystem jedoch bei ähnlichen Expositionsniveaus beobachtet wie hämatologische Effekte [C - 527 / ECHA, RAC / 2018b, Annex 1, S. 70ff].
Bei einer Langzeitexposition gegenüber Benzol könnte eine erhöhte Infektanfälligkeit eine häufig vorkommende Todesursache sein [B - 4 / CHEMINFO / 2009].
Immunsuppressive Wirkungen werden bereits bei Benzolexpositionen zwischen <1 ppm und ≥ 10 ppm beschrieben [D - 987 / Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten”/ 2007].
Weitere Angaben Neurotoxische Wirkungen Wenige methodisch begrenzte Arbeitsplatzstudien aufgrund von Mischexpositionen und nicht genau dokumentierten Expositionshöhen legen nahe, dass Benzol möglicherweise Wirkungen auf das Periphere Nervensystem und/oder Rückenmark besitzt. Die Symptome umfassten bei Arbeitern mit signifikanter Exposition periphere Neuropathien, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Gedächtnisverlust [B - 4 / CHEMINFO / 2009].
Eine erhöhte Prävalenz von erworbene Dyschromatopsie (partielle Farbenblindheit) auf dem linken Auge mit zunehmender Benzolexposition (mittlere Expositionswerte zwischen 0,27 und 2,43 ppm-Jahren) wurde bei 736 Arbeitern, die in einer petrochemischen Destillationsfabrik beschäftigt waren, im Vergleich zu 172 nicht exponierten Büroangestellten festgestellt. Die Prävalenz der Dyschromatopsie war signifikant mit dem Alter und der Dauer der Arbeit korreliert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine chronische schwache Benzolexposition zu einer Dyschromatopsie als möglicher relativ empfindlicher Indikator für neurologische Schäden führen kann [C - 136 / ATSDR / 2015].
Die akute Toxizität scheint sich primär durch direkte Effekte auf das ZNS zu zeigen, während chronische Expositionen gegenüber niedrigen Dosen auf das periphere Nervensystem zu wirken scheinen. Da Benzol möglicherweise einen Anstieg von Katecholaminen im Gehirn bewirkt, kann Benzol zusätzlich einen sekundären Effekt auf das Immunsystem über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse haben. Der erhöhte Metabolismus von Katecholaminen kann zu einem erhöhten Gehalt an immunsuppressiven Kortikosteroiden der Nebenniere führen [C - 136 / ATSDR / 2007].
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Quellen für Wirkungen beim Menschen und Toxikologische Daten
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Gestis (Gefahrstoffinformationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung)
Datenbankhersteller: Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - IFA
(ehemals Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BGIA)
zur Online Recherche in Gestis
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A - 21
C & L - Inventory
Datenbank zur Einstufung und Kennzeichnung (Classification & Labelling) angemeldeter und registrierter Stoffe
Harmonisierte Einstufungen nach CLP-Verordnung sowie Einstufungen von Herstellern und Importeuren
Datenbank-Hersteller: European Chemicals Agency, ECHA
zur Online Recherche im C&L Inventory
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B - 4
CHEMINFO (Chemical Information Database)
Datenbank-Hersteller: Canadian Centre for Occupational Health and Safety, Hamilton, Ontario
https://www.ccohs.ca/ccinfoweb
Available on the MSDS and CHEMpendium CD-ROMs
and on CCINFOweb (https://ccohsid.ccohs.ca/cheminfo/login.html)
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B - 9
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Online: https://www.epa.gov/iris
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B - 10
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Datenbank-Hersteller: National Institute for Occupational Safety and Health,
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Online: https://www.cdc.gov/niosh/npg/npgdrtec.html
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Online (ab 2019): https://series.publisso.de/de/pgseries/overview/mak/dam/allContents
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Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 1318
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Ärztliche Sachverständigenbeirat "Berufskrankheiten"
Wissenschaftliche Begründung zur Berufskrankheit Nummer 1318
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D - 1335
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